Giardien

 

Im Internet findet man viel. Von absolute Panikmache bis ein komplettes Herunterspielen. Tatsächlich gibt es Giardien (Darmparasiten) schon länger auf der Erde als Wölfe oder Hunde und die meisten Hunde sind symptomlose Träger. Doch durch Umwelteinflüsse sind diese Viecher zäher und anpassungsfähiger geworden. Früher waren Giardien in Deutschland kaum bekannt, heute gehören sie leider zum Alltag einer Tierarztpraxis. Durch den zunnehmenden Trend, Tiere aus südlichen und östlichen Ländern nach Deutschland zu importieren, hat die Giardiose sich bei uns dramatisch verbreitet. Inzwischen ist sie die zweit häufigste parasitäre Infektion. Giardien sind hoch ansteckend. Die Infektion erfolgt auf verschiedenen Wegen, z.B. durch Schmierinfektion, den Kontakt mit dem Kot anderer infizierter Tiere (schnuppern an infizierten Hundekot, Katzenkot, Vogelkot,…), Stubenfliegen und auch über Nager (Wassertränken, Teiche,…). Auch durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser (z.B. Pfützen) oder nicht einwandfreiem Futter können die Tiere sich mit Giardien infizieren. Ganze Tierheim-Bestände an Hunden und Katzen sind mitunter von Giardien befallen. Bei immungeschwächten Hunde oder anderen Risikofaktoren (Alter, Trächtigkeit, etc.), Tiere in Stresssituationen (Reisen, etc.) können Giardien ein schweres Krankheitsbild verursachen. Rascher Gewichtsverlust durch akuten oder chronischen Durchfall mit teilweise gelblichen, schleimigen Kot, gelegentlich auch mit Blut vermischt, ggf. auch Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Wird diese Giardiose nicht frühzeitig behandelt, kann dies zur Dehydratation (Austrocknung) und im schlimmsten Fall zum Tode führen. Erwachsene Tiere mit intaktem Immunsystem beherbergen Giardien oft auch ohne erkennbare Krankheitssymptome und können auf diese Weise ihre Umgebung unbemerkt infizieren. Neben der medikamentösen Behandlung sind konsequente Hygienemaßnahmen zur Verminderung der Kontamination der Umwelt mit Giardia-Zysten unerlässlich, um einen nachhaltigen Behandlungserfolg zu erreichen.