Rasseanerkennung durch den FCI / VDH? "Qualzucht"-Verein VDH?

 

Bei den Papieren (egal ob FCI oder NICHT-FCI-Papiere) handelt es sich um einen Abstammungsnachweis eines Zuchtvereins, dem der Züchter angeschlossen ist.

Es gibt viele Vereine, Clubs oder Verbände, denen sich Züchter angeschlossen haben. Diese verfügen diese Vereinigungen über eine Regelwerk, welches die Hundezucht regelt. Auf der Ahnentafel (Abstammungsurkunde) findet man einen Stammbaum, der die Abstammung des Hunde aufzeigt.

In den Zuchtordnungen werden verbindlich die Regeln der Zucht aufgestellt. Neben den Voraussetzungen, die für die Zuchthunde detailliert geregelt werden, werden auch die Anforderungen an Züchter und Zuchtstätte angeführt. Eine wesentliche Voraussetzung an den Zuchthund, ist in erster Linie der gesundheitliche Aspekt. Gezüchtet werden darf  nur mit gesunden und wesensfesten Hunden.

Seitens des FCI/VDH wurde über Jahrzehnte die Gesundheit verschiedener Rasse vollständig ignoriert und in die falsche Richtung getrieben. Verfehlte Zuchtauslese führte bei den molosserartigen Rassen, die nach deren Standards jahrelang gezüchtet wurden zu einer Überbetonung der Extreme. Gigantische Köpfe, massige Oberkörper, teils viel zu kurze Beine, eingeschränkte Atmung und Herzprobleme, etc.
Eine der tragenden Säulen der heutigen Kynologie, das feste Fundament von VDH und FCI ist die Rassereinheit.
Der Hund kann sämtliche von Gott verbotenen Krankheiten haben, er kann gestört, Epileptiker, Angstbeißer und Spastiker sein, feige und bissig - alles ist erlaubt, solange er nur einen Stammbaum (besser Ahnentafel) hat, seine Reinrassigkeit für mindestens drei, eher für vier oder gar über fünf Generationen nachweist. Erst dann kann man stolz zum Nachbarn sagen,"Wissen Sie, wir nennen ihn zwar Poldi, aber er ist ein reinrassiger Balinesischer Tempelhund mit sehr vielen preisgekrönten Ahnen!"

 Hunde gibt es als Begleiter der Menschheit schon seit 14000 Jahren, 13900 davon war der Hund Bastard. Nicht unbedingt Pinscherpudeldackel,aber auch nicht mit Deckmeldung, Wurfabnahme, Zuchttauglichkeitsprüfung und Körung rasserein im heutigen Sinne gezüchtet. Dabei hatten sich Schläge herauskristallisiert, die sehr wohl funktionstüchtig und voneinander verschieden waren. Jedoch erfüllte jeder Hund einen gewissen Zweck!
Schoßhündchen als Begleiter und Seelentröster, Raubzeugkiller, Jagdhunde für alles mögliche Wild, Windhunde, Herdentreib- und Herdenwachhunde, Packer, Wachhunde, Schutzhunde und Kriegshunde. Seit ca. 100 Jahren gibt es nun die FCI und den untergeordneten VDH und sämtliche Hunderassen, die von denselbigen anerkannt wurden, sind den Bach herunter gegangen. Die Hunde wurden nur noch nach Aussehen,
zu Show- und Ausstellungszwecken gezüchtet, haben ihre Eigenschaften nach und nach verloren und sind nur noch eine Karikatur ihrer selbst. Sie wurden im wahrsten Sinne des Wortes verkrüppelt!
Der Grund dieser Entwicklung?
Das Ausstellungswesen bevorzugt  oft nur bestimmte äußerliche, übertriebene, übertypisierte Merkmale, damit wurden die Blutlinien bis auf wenige so reduziert, dass es zu starker Inzucht kam und zu den damit einhergehenden Genverlusten. Inzucht ist leider an der Tagesordnung bei o.g. Verbände. Je einheitlicher die Rasseeigenschaften sind, desto stärker verarmt der Genpool einer Rasse. Denn eine perfekte zu vermarkende Rasse (nach Ansicht des VDH (International FCI) erzielt man durch Rückgriff auf wenige hervorragende, womöglich prämierte Zuchttiere.  Spätfolgen sind Inzuchtprobleme und Gendefekte, die oft zu erblichen Krankheiten führen.

Als Beispiel der Mops. Hunde mögen zeitlebens so süß wie Welpen aussehen? Dafür wurde den Hunden durch jahrzehntelange Selektion die Nase "weggezüchtet". Erklärtes Zuchtziel ist dabei der "primatenähnliche Rundkopf". Dass es durch die massiven Eingriffe in die Schädelanatomie zu erheblichen Atembeschwerden und Luftnot kommt, zu Störungen der Thermoregulation und Hitzschlaggefährdung, zu Gehirntumoren und Wasserkopf, interessiert o.g. Verbände nicht. Weiterhin ist man entsetzt, wenn man zB den Mastino Napolitano mit seiner Urform vergleicht. Dieser ist ursprünglich eine Variante des Cane Corso, beschränkt lediglich auf die Gegend von Neapel. Er ist die regionale Abart einer in ganz Süditalien verbreiteten Rasse und existiert in seiner Heimat durchaus auch als funktioneller, sehr ernstzunehmender Hund von ca. 60 kg, der mit den übertrieben molossoiden Ausstellungs- und Exporttieren nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. So wie auch die heutige Dogge ihren Urahnen nicht das Wasser reichen kann, oder auch die heutige Ausstellungs-Bordeauxdogge keinen Vergleich mit der leistungsfähigen Bordeauxdogge der 30er Jahre zulässt, so wenig lässt sich ein Mastino Napolitano der heutigen Ausstellungen mit diesen knackigen Mastino Napolitano aus dem Ursprungsland in einem Atemzug nennen. Oder der Deutsche Schäferhund. Vor weniger als 100 Jahren war der weltgerühmte Deutsche Schäferhund ein von seinem Äußeren her sehr unterschiedlich aussehender Hund. Aber trotz ihres sehr verschiedenen Aussehens waren es alles Hunde mit derselben Funktion und vergleichbarem Wesen. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Pudel mit einer Dogge mische, oder ob ich einen schwäbischen Schafspudel (der Name täuscht, denn außer dem zottigen Fell hat er mit einem heutigen Pudel nichts zu tun), mit einem brandenburgischen Schäferhund oder einem mittelrheinischen Hütehund mische. Dennoch war der Schäferhund damals noch nicht rasserein, Stephanitz machte erst eine Rasse aus ihm. Würde man aber heute an einen Züchter des Vereins für Deutsche Schäferhunde das Ansinnen stellen, einen der heute noch durchaus bei den Schäfern existenten Schafpudel wieder in seine Rasse einzukreuzen, würde er in Ohnmacht fallen - die heilige Kuh darf nicht geschlachtet werden! Dabei spielt es dann keine Rolle, ob dies zu einer Verbesserung der Rasse führen würde. Da züchtet man lieber weiterhin kranke Tiere,
und wir alle wissen ja, wie es um den Deutschen Schäferhund bestellt ist. Ich könnte hier noch viele weitere Rassen aufzählen, die seit der Gründung von FCI und VDH verkrüppelt wurden.
Dies würde den Rahmen jedoch sprengen. Fakt ist, dass so gut wie jede Rasse unter der FCI/VDH gelitten hat, denn daraus ergeben sich diese alleinigen Show- und Ausstellungszuchten mit ihren morphologischen Übertreibungen
und den damit verbundenen Einbrüchen in den Bereichen Gesundheit, Wesen und Leistungsfähigkeit.
Dies aber kann nicht unser Ziel sein. Unser Ziel ist es, einen gesunden, vitalen und leistungsfähigen Hund von gutem und gefestigtem Wesen zu züchten! Dies wollen wir uns nicht von anderen in kürzester Zeit wieder zerstören lassen. Wenn nur nach Konditionen und Zuchtbestimmungen des VDH auf „Schönheit“ und morphologische Rassegleichheit gezüchtet werden kann, haben wir nur eine weitere kranke Hunde, die kein Mensch braucht.

 

Unser Ziel ist es, eine Hundezucht zu unterstützen, der den alten Molosserrassen wieder das Wasser reichen kann. Es mag wer behaupten, unsere Hunde seien nicht  FCI-anerkannt! Diesen Rasse- Fetischisten möchte ich nur eines sagen:
Ich plädiere für eine differenzierte Betrachtung des Wortes Reinzucht. Rassereine Zucht ist kein Fetisch, sie kann und muss unter besonderen Umständen Raum geben für eine sorgfältig überlegte Einkreuzung verwandten Blutes aus Gründen der Genpoolerweiterung, der Bekämpfung der Inzucht, der Erhöhung der genetischen Fitness, der Wiedergewinnung verloren gegangener Eigenschaften, etc.
Wir werden weiterhin in einem eng kontrollierten Rahmen züchten, mit gesunden Hunden, die wesensfest sind und unter strengen Grundsätzen ausgesucht werden. Die Qualität wird für uns sprechen!

 

 

Der ZMR e.V. wurde nicht zum Selbstzweck von einer kleinen Züchtergemeinschaft gegründet, um eigene Papiere ausstellen zu können, sondern die Züchter haben sich dem Verein angeschlossen, weil sie alle für ein Ideal stehen gesunde und wesensfeste Hunde zu züchten. Hier werden diese seit vielen Jahren bekannte gesundheitlichen Probleme bei VDH-Qualzuchten nicht ignoriert, wie bei dem großen, ach so etablierten Zuchtverband ....oder besser bezeichnet "Wirtschaftsunternehmen", das sich als Hauptaufgabe gesetzt hat Geld zu verdienen, statt an wirklichen Idealen, die dem Hund und dem Hundefreund dienen, festzuhalten.

 

Hierzu unterstützend ein offener Brief der Tierärztin Dr.Strodtbeck an den VDH.

Sehr geehrte Damen und Herren,

welch ein Hohn, wenn man die Bilder in der Reportage und auch auf jeder der von Ihnen veranstalteten Ausstellungen sieht.
Ich war mehrfach in Dortmund, was ich da gesehen habe, lässt mir als Tierärztin das Herz bluten!
Meine Konsequenz daraus ist, dass ich solche Veranstaltungen meide, in Büchern und Artikeln aufkläre, und mich leider sehr schwer tue, Ihren Verband als Verband für das deutsche Hundewesen zu sehen - wenn man sich die auf Ihren Veranstaltungen prämierten Hunde anschaut, muss man wohl leider eher vom Verband für das deutsche HundeUNwesen reden.
Denn wenn Sie sich wirklich um das Hundewesen in Deutschland kümmern würden, wäre es nicht möglich, dass auf derartigen Veranstaltungen diejenigen die dicksten Pokale im Arm haben, an deren Leinenende sich die schlimmsten Qualzuchten befinden.
Hunde denen die Möglichkeit zum Atmen genommen wurde; Hunde, die nicht mehr laufen können;
Hunde, die nicht mehr in der Lage sind, mit Artgenossen zu kommunizieren;
Hunde, deren Aufgabe ursprünglich die Jagd war, die aber aufgrund der langen Ohren die Nase nicht mehr auf den Boden bekommen, ohne über ihre Ohren zu stolpern;
Hunde bei denen es schwerfällt, das Gesicht zu erkennen, weil es unter Massen von Falten verschwinden;
Hunde, deren Augenlider auf der Höhe der Oberlippe sitzen, weil das Ektropium züchterisch gewollt ist;
Hunde, die mit einem Erwachsenengewicht von einem Kilogramm nicht mehr lebensfähig sind;
Hunde, die aufgrund eines völlig verquasten Schönheitsideals nicht mehr in der Lage sind, Nachwuchs auf natürlichem Wege zu gebären;
Hunde, bei denen der Hydrocephalus das Kindchenschema unterstreichen soll;
Hunde, die im Stehen mit dem Bauch den Boden berühren, weil Beine fast nicht mehr vorhanden sind;
Hunde, deren Rücken immer noch länger werden, so dass massive gesundheitliche Probleme vorprogrammiert sind;
Hunde, die nichts mehr mit dem Rassestandard von vor 50 Jahren gemein haben;
Hunde, deren Kleinhirn in der Schädelhöhle keinen Platz mehr findet;
Hunde, die oft nicht mehr in der Lage sind, die Aufgaben, für die sie ursprünglich gezüchtet wurden, zu erfüllen.

Die Liste liesse sich leider endlos weiterführen.

Warum wird von Seiten des VDH nicht eingegriffen, endlich ein klares Zeichen gesetzt?
Warum werden solche Hunde weiterhin prämiert?
Wie kann ein Verband wie der Ihre so etwas mit ruhigem Gewissen fördern?
Warum können Menschen Hunde bei VDH-Züchtern kaufen, denen kein normales Leben mehr möglich ist, und die ohne teure Operationen oft gar nicht lebensfähig sind?

Natürlich geht die Kritik nicht nur an den VDH (der aber als Verband in meinen Augen längst hätte handeln müssen), sondern auch an diejenigen, die solche Hunde produzieren und verkaufen und natürlich an die Käufer solcher Hunde, die das gute Geschäft mit dem Leid dadurch unterstützen.

Leider (ein Schelm, wer böses dabei denkt) kann man auf Ihrer Seite keine Kommentare posten, so dass mir nur der Weg über eine private Nachricht bleibt.
Stellen Sie doch bitte dieses Mail auf Ihre Seite zur Diskussion?! Ich werde es auf meiner Seite verbreiten....

Ich verbleibe in Erwartung Ihrer Stellungnahme mit freundlichen Grüßen,

Sophie Strodtbeck,
Tierärztin

(Quellnachweis)